Pressemitteilung: ++ Erfolgreiche Klima-Aktion im Rostocker Hafen++Aktionsbündnis kritisiert Polizeigewalt++

Klima-Aktion am Rostocker Hafen – Kreuzfahrtschiff wird am auslaufen gehindert
Rostock 18.6.23 – Gestern, am Samstag den 17.6.23, fand im Rostocker Hafen eine schwimmende Protest-Aktion für Klimagerechtigkeit statt. Rund 20 Aktivist*innen der Gruppe Smash Cruiseshit hinderten die AidaDiva zwei Stunden lang am Auslaufen und befestigten Banner an dem Kreuzfahrtschiff. Nicht nur in Paddelbooten auf dem Wasser, sondern auch mit Flugblättern am Hafen und einer Kletter-Aktion am Pier forderten sie das sofortige Ende von Kreuzfahrten.„Kreuzfahrten sind eine Umweltsünde all-inclusive: Abgase, Abwasser und Ausbeutung. Das alles sind Folgen der exklusiven Erholung an Bord. Die Unternehmen profitieren davon, während Menschen in den betroffen Gegenden der Erde unter den Klimafolgen leiden.“ – Ella Maier

Räumung
Die Aktivist*innen wurden von der Polizei aus dem Wasser und aus der Höhe geholt. Eine Kommunikation seitens der Polizei gab es quasi nicht. Die Räumung began ohne Vorwarnung. Paddelboote wurden durch die Küstenwache abgedrängt und zum Kentern gebracht. Mehrfach wurden im Wasser schwimmende Menschen von Motorbooten der Einsatzkräfte gefährdet. Die Räumung der Kletter-Aktion wurde auch auf Anfrage nicht von Umstehenden abgeschirmt, obwohl Morddrohungen aus der Menge kamen. Im weiteren Verlauf drang ein Passant zu den Aktivist*innen vor und riss einer Person grob die Vermummung herunter.

Gewahrsam
Vor Ort wurden Aktivist*innen in Gewahrsam genommen und anschließend zur Personalienfeststellung in eine Polizeiwache gebracht. In einigen Fällen wurden Beschlagnahmungsprotokolle verweigert. Auch das Recht auf einen Anruf wurde den meisten Menschen verwehrt. Nach einer Durchsuchung, bei der sich Aktivist*innen zum Teil komplett entkleiden mussten, wurden unter Zwang erkennungsdienstliche Behandlungen durchgeführt. Mindestens einem Menschen wurde dabei heftige körperliche Gewalt angetan. Die Aktivist*innen wurden mehrere Stunden lang festgehalten. Inzwischen sind alle wieder frei.

Fazit
Die Gruppe wertete die Aktion als Erfolg: Sie habe Kreuzfahrten sowie deren Klima-, Umwelt- und soziale Folgen zum Diskussionsthema gemacht – in Rostock, aber auch weit über Mecklenburg-Vorpommern hinaus. Die Konzerne müssten für diese Folgen endlich zur Verantwortung gezogen werden, so die Aktivist*innen.

In Reaktion auf das Statement des Kreuzfahrtunternehmens erklärte Robin Krämer, Sprecher*in der Gruppe SmashCruiseshit: „AIDA beteuert, bis 2050 klimaneutral werden zu wollen. Erstens ist es aussichtslos. Alles, woran gerade geforscht wird, ist weit davon entfernt, klimaneutral zu sein. Zweitens ist 2050 zu spät. Wir sind jetzt in der Klimakatastrophe.Wer weiterhin Kreuzfahrten anbietet, gefährdet mutwillig Menschenleben. Wir brauchen Reduktion, nicht Innovation. Dafür ist ein Systemwandel nötig.“ – Jakub Czarny

Kontakt für Rückfragen:

Email: smashcruiseshit@riseup.net

Telefon: Robin Krämer (Sprecher*in): +49 15218738794

Twitter: @smashcruiseshit

Website: kreuzfahrt.nirgendwo.info

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Schwimmende Blockade im Rostocker Hafen – Aktivist*innen protestieren gegen Kreuzfahrttourismus

Rostock 17.06.2023 – Aktuell hindern Aktivisti der Gruppe Smash Cruiseshit mit Kanus und aufblasbaren Booten das Kreuzfahrtschiff AIDADIVA am Auslaufen aus dem Hafen Rostock Warnemünde. Gleichzeitig findet am Kai eine Kletteraktion statt. Mit dem Protest möchten sie die Öffentlichkeit auf die verheerenden Auswirkungen der Kreuzfahrt vor Ort sowie global aufmerksam machen.

Dazu Ella Maier: „Es ist absurd, dass weltweit über 350 Kreuzfahrtschiffe einer privilegierten Minderheit hochgradig klimaschädlichen Luxusurlaub bieten. Gleichzeitig müssen woanders Menschen unter anderem aufgrund von Folgen der Klimakrise fliehen. Jedes Jahr ertrinken hunderte Menschen bei dem Versuch, einen sicheren Ort zum Leben zu erreichen.“

Schadstoffausstoß

Die meisten Kreuzfahrtschiffe werden mit Schweröl oder Schiffsdiesel betrieben. Bei der Verbrennung werden nicht nur große Mengen an CO2 ausgestoßen, sondern auch Stickoxide und Feinstaub, die tödliche Atemwegserkrankungen zur Folge haben. Auch sorgt der Feinstaub in der Arktis für eine schnellere Erwärmung durch Strahlenabsorbation und führt damit zum Abschmelzen der Polarkappe. Der dadurch beschleunigte Anstieg des Meeresspiegels gefährdet Menschenleben, vor allem im globalen Süden, in küstennahen Gebieten und auf vielen Inseln. Auch die Überdüngung der Meere durch die Entsorgung von Essensresten und das Einleiten von Wasser aus der Abgaswäsche stellen ein erhebliches Problem für das Ökosystem dar.

Es gibt keine umweltfreundlichen Kreuzfahrten!

Über den Umstieg auf vermeintlich umweltfreundlichere Kraftstoffe wie LNG (liquified natural gas) oder Landstromanlagen versuchen die Kreuzfahrtunternehmen sich ein grünes Image zu geben. In der Förder- und Transportkette von LNG fallen durch Leckagen hohe Methanemissionen an. Bei Methan handelt es sich um ein vielfach stärkeres Treibhausgas als CO2.

„In Vaca Muerte in Argentinien oder in Texas in den USA ist es vor allem die indigene Bevölkerung, die unter dem LNG-Boom leidet. Sie werden von ihrem Land vertrieben, um Erdgas durch Fracking zu gewinnen. Grundwasser, Natur und Böden werden irreversibel zerstört und die Gesundheit der Menschen aufs Spiel gesetzt. Diese neokoloniale Praxis gehört beendet! Es gibt kein grünes LNG und es gibt keine grüne Kreuzfahrtschiffindustrie.“ Äußert sich Martha Bock.

Auch Brennstoffzellen auf Wasserstoffbasis, die aktuell von AIDA gestetet werden, sind keine Lösung. Wasserstoff muss erst in einem energieaufwändigen Prozess aus Wasser gewonnen werden. Um dabei Klimaneutralität zu erreichen, müsste  der Strom aus erneuerbaren Energien kommen. Der wird woanders dringender benötigt als zum Betreiben von Kreuzfahrtschiffen.

Lokale Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus

Auf den ersten Blick scheint es, als ob die Stadt Rostock und ihre Bewohner*innen vom Kreuzfahrttourismus profitieren würden oder gar darauf angewiesen seien. Doch ist fraglich, wer von den Gewinnen tatsächlich profitiert. Lokale Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten werden von Kreuzfahrttourist*innen nicht in Anspruch genommen, da es auf dem Schiff eine All-inclusive-Verpflegung gibt. Auch Arbeitsplätze werden in Rostock durch die Kreuzfahrtindustrie nur in geringem Ausmaß geschaffen, denn die Arbeit an Bord erledigen vor allem billige Arbeitskräfte aus Ländern des globalen Südens.

In großen Häfen ist die Luftverschmutzung teilweise mehr als hundertfach so hoch wie die ortsübliche Partikelverschmutzung – so auch im Rostocker Hafen. Leidtragend sind dabei die Anwohner*innen, zu deren Schutz bisher keine ausreichenden Maßnahmen getroffen wurden. 

Militärische Übungen im Hafen Rostock

Die Aktion der Aktivist*innen findet parallel zur NATO-Übung Air Defender 2023 im Rostocker Hafen statt. Dabei positionieren sie sich auch gegen die aktuelle Aufrüstung des Militärbündnisses. Einen Zusammenhang sieht die Aktionsgruppe zwischen der Klimaerwärmung und der Zuspitzung bewaffneter Konflikte, die diese mit sich bringt.

„Es löst keine Konflikte, wenn die NATO-Staaten immer weiter aufrüsten. Um Kriege zu beenden, müssen sich die Länder des globalen Nordens endlich verantwortlich zeigen und ihr Handeln ändern. Ressourcen, die in Krieg und Waffen gesteckt werden, bräuchten wir dringend, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und friedliche Konfliktlösungsprozesse in Gang zu bringen. 100 Milliarden statt für die Bundeswehr für effektiven Klima- und Naturschutz, das könnte ein Anfang sein.“, so Aktivist*in Ella Maier.

Forderungen

Die Aktivist*innen fordern den sofortige Stopp dieser kapitalistischen Ausbeutungspraxis. Kreuzfahrtunternehmen sollen für die ökologischen und sozialen Schäden, die sie verursachen, zur Rechenschaft gezogen werden. Es braucht gemeinschaftliche Perspektiven und Wirtschaftsprozesse, die allen Menschen ein gutes Leben ermöglichen!

„Es müssen neue Wege gefunden werden, wie Menschen ihr Bedürfnis nach Erholung befriedigen können. Wenn Erholung die Zerstörung von Lebensgrundlagen bedeutet, befinden wir uns in einem Teufelskreislauf, der uns nur immer weiter in die Krise treibt und verheerende Folgen haben wird“, so Aktivist*in Marit Schindler.

Kontakt für Rückfragen:

Email:  smashcruiseshit@riseup.net

Telefon     : Robin Krämer (Sprecher*in): +49 15218738794

                : In Aktion Land: +49 17614698656

                : In Aktion Wasser:  +4917614698808

Twitter: @smashcruiseshit

Website: kreuzfahrt.nirgendwo.info

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Vortrag 2.6.22: Die Schattenseiten der Kreuzfahrt – (Kreuz-)Fahrt in die Klimakatastrophe?

Totale Entspannung, all inclusive, von Kiel bis nach Genua – weltweit boomt die Idee von dem günstigen Luxusurlaub auf hoher See. Doch auf wessen Kosten wird da Urlaub gemacht? Am Donnerstag, dem 2. Juni 2022, um 18:00 Uhr können interessierte Museumsbesucher*innen im Schifffahrtsmuseum Fischhalle, Wall 65, einen anderen, kritischen Blick auf das Thema Kreuzfahrt werfen. Die Initiative gegen Kreuzfahrtschiffe in Kiel und anderswo, vertreten durch die Aktivistin Julia Schröder, wird am diesem Abend referieren und im Anschluss an die Vortragsveranstaltung mit Interessierten über die Schattenseiten der Kreuzfahrt diskutieren.

Viele verbinden heute mit dem Thema Seereisen und Kreuzfahrt Romantik auf hoher See, seichter Wellengang und das Entdecken fremder Kontinente. Das Meer rund um die Luxusdampfer wird jedoch im Angesicht des Klimawandels immer stürmischer: Schon länger steht die Kreuzfahrtindustrie unter Kritik, weil die Umweltschäden nicht von der Hand zu weisen sind. Doch trotz immer lauter werdender Proteste legen auch in Kiel jedes Jahr mehr und mehr Kreuzfahrtschiffe an. Julia Schröder spricht in Ihrem Vortrag über die unbequemen Hintergründe der beliebten Seereisen. Denn meist geht der Urlaub auf Wasser mit Umweltzerstörungen und der Ausbeutung der unterbezahlten Arbeitskräfte an Bord einher. Auch die Nachhaltigkeitskonzepte großer Kreuzfahrtunternehmen sind für Klimaaktivist*innen noch zu kleine Schritte in die richtige Richtung. Denn sie sollen nur das Image der feinstaubproduzierenden Schweröldampfer verbessern – nicht aber ernsthaft die Umwelt schonen.

Wie sich diese umkämpfte Form der Passagierschifffahrt seit ihrem Beginn entwickelt hat, zeigt die aktuelle Ausstellung „Die Seereise“. Werbebilder zur Geschichte der Passagierschifffahrt und des Kreuzfahrttourismus, die noch bis zum 28. August 2022 im Stadtmuseum Warleberger Hof, Dänische Straße 19, zu sehen ist. Anhand von etwa 80 historischen Plakaten aus eigenen Sammlungsbeständen wird die Entwicklung maritimer Plakatkunst im Kontext der Seefahrts-, Zeit- und Kulturgeschichte nachgezeichnet.

Termin:

Donnerstag, 2. Juni 2022, 18:00 Uhr

Die Schattenseiten der Kreuzfahrt – Vortrag und Diskussion mit der Kieler Initiative gegen Kreuzfahrt

Schifffahrtsmuseum Fischhalle, Wall 65, 24103 Kiel

Anmeldungen unter Tel.-Nr. 0431/901 34 25

Eintritt frei

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Kreuzfahrtsaison in Kiel startet wieder

Wir haben der Kreuzfahrt-Industrie nach ihrer pandemiebedingten Pause gezeigt, was wir davon halten, dass sie wieder ihre schmutzigen Diesel-Maschienen anwirft, und sich dafür feiert im Hafen unverschämt viel Strom zu verbrauchen. Am Samstag, den 22.5.2021 startete die Kreuzfahrt-Saison wieder, trotz nach wie vor hoher Corona-Infektionszahlen.

„Klimaschutzstadt Kiel“, massenhafte Klimaproteste, BVerfG-Urteil zur Generationengerechtigkeit, der Bericht „Grenzen des Wachstums“ vom Club of Rome im Jahre 1972 usw. usw: Die Zeiten des rücksichtslosen „Vergnügens“ auf Kosten der Allgemeinheit, und auf Kosten von Niedriglohn-Abhängigen müssen endlich enden. Wir haben ein kleines aber entschlossenes Zeichen gesetzt gegen die Ausbeutung der natürlichen Lebensgrundlagen deren Folgen schon heute vor allem von den Menschen im globalen Süden zu spüren sind.

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Verfahren gegen Kreuzfahrtschiff-Blockierer*innen eingestellt

Wir dokumentieren hier die Pressemitteilungen der Aktivist*innen von „Smash Cruiseshit“, die sich darüber freuen, dass es nach der Kreuzfahrtschiff-Blockade von vor zwei Jahren nun doch keine Strafverfolgung mehr gibt.

Pressemitteilung: Verfahren gegen Kreuzfahrtschiff-Blockierer*innen eingestellt
Anfang Juni 2019 hatten etwa 50 Aktivist*innen das Kreuzfahrtschiff „Zuiderdam“ im Kieler Hafen blockiert und einen Baukran erklettert um auf die negativen Folgen von Kreuzfahrten aufmerksam zu machen. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte die Boote der Aktivist*innen und kündigte Strafverfolgung an. Jetzt sind jedoch die Strafverfahren gegen fast alle Beteiligten eingestellt worden. 

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Demo für Sichere Häfen auf dem Wasser und an Land

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*   Freitag 15 Uhr Ostseekai     *
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Aus aktuellem Anlass haben wir das Motto unserer Demonstration geändert. 

Aufruf:

In der Nacht auf Mittwoch wurde das Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos durch Feuer zerstört. Mehr als 13000 Menschen haben nicht einmal mehr ein Zeltdach über dem Kopf. Die Situation in dem Lager ist schon seit Monaten katastrophal, und politisch so gewollt. Selbst die Aufnahme von 27 Geretteten, die seit vier Wochen auf dem Tanker Etienne warten, scheint für unsere Politiker:innen ein unlösbares Problem zu sein. Viele äußern sich offen rassistisch. Andere verstecken sich hinter leeren Worten und machen Menschenleben zu einem Spielball im Hin- und Herschieben von Verantwortung und jahrelanger Untätigkeit. Dabei haben wir Platz für diejenigen, die Hilfe brauchen. Über 170 Städte und Kommunen haben sich dazu bereit erklärt, Geflüchtete aufzunehmen. Wir wollen keine abgeschottete Festung Europa! Mit jedem Tag, der verstreicht, ohne dass wir handeln, verursachen wir weiteres Leid. Moria ist eine humanitäre Katastrophe. Hoffnungslosigkeit, Wut und Verzweiflung sind unerträglich. Lasst uns die Menschen sofort dort rausholen! Wir demonstrieren auf dem Wasser und an Land für Sichere Häfen, und ein Ende der unmenschlichen europäischen Abschottungspolitik. Infos, wie ihr euch beteiligen könnt, findet ihr unten.

Warum die Planänderung?

Die Meldung von den Feuern im Lager Moria in dieser Nacht hat uns schockiert, traurig gemacht und mitgenommen. Zu einem solchen Zeitpunkt fühlt es sich unangemessen an, den Fokus auf Protest gegen Kreuzfahrtschiffe zu legen, auch wenn diese den europäischen Rassismus und die brutale Ungerechtigkeit gut verkörpern. Dass wir gegen Treibhausgasemissionen, Luftverschmutzung und schlechte Arbeitsbedingungen im Kontext von Kreuzfahrten protestieren, ist notwendig. Es ist aber auch ein Privileg, denn in Moria kämpfen in diesen Augenblicken Menschen um ihr Leben. Seit Jahren ignoriert die Politik die untragbare Situation an den europäischen Außengrenzen. Gerade öffnet sich ein Fenster, um die Situation zu ändern. Wir sollten jetzt alles tun, was möglich ist, um den Geflüchteten beizustehen! Es war geplant, die Demo am Freitag auf das Motto „Kreuzfahrtschiffe (k)entern“ und die Herstellung von Klimagerechtigkeit auszurichten. Stattdessen möchten wir unserer Wut, Trauer, Empörung und Angst über die Zustände an den europäischen Außengrenzen direkt Ausdruck verleihen. Deswegen rufen wir dazu auf, am Freitag für die Aufnahme der Geflüchteten zu demonstrieren.

Hier noch zum ursprünglichen Demo-Aufruf: http://kreuzfahrt.nirgendwo.info/2020/08/27/kreuzfahrten-kentern-immer-und-ueberall-demo-an-land-und-auf-dem-wasser/

Hier noch ein paar Infos, wie ihr euch am Freitag beteiligen könnt:

(Die natürlich gleich geblieben sind:)

  • Wenn ihr mit dem Paddel- oder Ruderboot kommt, seid doch um 14 Uhr an der Spitze der Förde. Dort paddeln wir gemeinsam los zum Startpunkt der Demo um 15 Uhr am Ostseekai. Direkt am Startpunkt gibt es keine Möglichkeit, ein kleines Boot ins Wasser zu lassen! Am Ende geht es auch gemeinsam dorthin wieder zurück. Bitte zieht Rettungswesten an und achtet darauf, dass ihr genug Erfahrung im Paddeln habt. Vom Kreuzfahrtschiff sollten 50m Abstand gehalten werden. Wenn ihr mitpaddeln wollt und kein Boot habt, schreibt uns kurz an, damit wir schauen können, ob noch Platz ist.
  • Wenn ihr mit einem Segelboot kommt, seid einfach um 15 Uhr am Treffpunkt auf dem Wasser genau südlich vom Ostseekai (also zwischen Schifffahrtsmuseum und Kreuzfahrtschiff). Das Boot dürft ihr natürlich gern mit Transparenten und -Fahnen schmücken.
  • Wenn ihr an Land bleibt, kommt um 15 Uhr zum südlichen Ende des Ostseekais (also Richtung Schifffahrtsmuseum). Wenn ihr vorher schon helfen wollt, Flyer an Passagier*innen zu verteilen, sind wir ab 13 Uhr am Kreuzfahrt-Terminal um das zu machen. Gerne längere Zangen o.ä. mitbringen um Flyer mit Sicherheitsabstand verteilen zu können.
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Kreuzfahrten (k)entern: immer und überall – Demo an Land und auf dem Wasser!

Beachtet bitte das Update zum Demo-Motto

Fr, 11.9. 15 Ostseekai

Jeden Freitag starten ab Kiel Kreuzfahrten von TUI, fahren einmal in die Fjorde Norwegens, um dort ihre Abgase zu hinterlassen und kehren wieder zurück.

Unsere Kritik bleibt die gleiche: Kreuzfahrten verschmutzen die Luft, die wir atmen und verheizen das Klima für künftige Generationen, was ganz real auch hier durch den dritten Dürresommer in Folge zu immer schlechteren Ernten führt und im globalen Süden schon Inseln versinken lässt etc und so Menschen ihre Existenzgrundlage raubt.Die Menschen an Bord werden weitestgehend mies bezahlt, durch Corona und der Enge des Schiffes nun auch noch erhöhtem Gesundheitsrisiko ausgesetzt. 
All das sind Gründe, warum wir uns wünschen, dass die Kreuzfahrtindustrie den Bach hinuntergeht.

In Erinnerung an die Smash Cruiseshit-Blockade laden wir diesmal zu einer Demonstration zu Wasser und zu Land. Start ist am Ostseeterminal, dann geht es hoch bis zum Landtag und wieder zurück – an der Kiellinie lang, mit frisch wieder erlangten Kayaks und allen anderen Booten und Menschen, die Lust haben sich zu beteiligen. Wir werden ab 13 Uhr am Ostseekai Terminal Flyer an ankommende Passagier*innen verteilen, auch da kann jede*r schon vorbeikommen:)

Noch ein paar Tipps, wie ihr euch auch mit Booten beteiligen könnt:

  • Wenn ihr mit dem Paddel- oder Ruderboot kommt, seid doch um 14 Uhr an der Spitze der Förde, dort paddeln wir gemeinsam los zum Startpunkt der Demo um 15 Uhr am Ostseekai. Am Ende geht es auch gemeinsam dorthin wieder zurück. Bitte zieht Rettungswesten an und achtet darauf, dass ihr genug Erfahrung im paddeln habt. Vom Kreuzfahrtschiff sollten 50m Abstand gehalten werden.
  • Wenn ihr mit einem Segelboot kommt, seid einfach um 15 Uhr am Treffpunkt genau südlich vom Ostseekai (also zwischen Schifffahrtsmuseum und Kreuzfahrtschiff). Das Boot dürft ihr natürlich gern mit Anti-Kreuzfahrt-Transparenten und -Fahnen schmücken.
  • Wenn ihr an Land bleibt, kommt um 15 Uhr zum südlichen Ende des Ostseekais (also Richtung Schifffahrtsmuseum). Wenn ihr vorher schon helfen wollt, Flyer an Passagier*innen zu verteilen, sind wir ab 13 Uhr am Kreuzfahrt-Terminal um das zu machen. Gerne längere Zangen o.ä. mitbringen um Flyer mit Sicherheitsabstand verteilen zu können.

Kreuzfahrten (k)entern: immer und überall!

Fr, 11.9. 15 Uhr, Ostseekai

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Sonniger Protest gegen Kreuzfahrten

Nach einem dunklen und verregneten Vormittag hellte sich der Himmel pünktlich zum Start der Kundgebung auf. Etwa 150 Menschen sind zusammen gekommen, um gemeinsam gegen die dreckige Kreuzfahrtindustrie zu protestieren. XR Kiel tauchte mit einem nachgebauten Kreuzfahrtschiff auf, das sogar originalgetreu Abgase schleudern konnte. Bei strahlendem Sonnenschein und mit zwei Metern Abstand voneinander hörten wir einige sehr interessante Redebeiträge. Es erreichten uns sogar solidarische Grüße aus Antwerpen und Seattle, von Aktivist*innen des internationalen Bündnisses „Communities against cruise pollution“, die uns in einer kurzen Audioaufnahme von ihrem lokalen Kampf gegen Kreuzfahrtschiffe berichteten. Ein Erfahrungsbericht eines Menschen der Aktionsgruppe „smash cruiseshit“, der uns authentische Einblicke in die Aktion lieferte und ein Beitrag des Poetry Slammers Björn, sorgten für ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm.

Gegen 17:00 steigerte sich die Unterhaltung noch ein wenig. Der Kampf für Klimagerechtigkeit entwickelte sich nun freier und kreativer. Die Menschen genossen in der warmen Abendsonne laute Technobeats, die uns von zwei wundervollen Künstler*innen geliefert wurden. Danke Jonas (Poems on a restroom wall) und Philine für die gute Musik! Die Teilnehmer*innen hielten sich glücklicherweise konsequent an die Hygieneauflagen und wir gaben der Polizei keinen Grund die Versammlung frühzeitig zu beenden. Wir haben heute bewiesen, dass politischer Protest vielseitig und individuell sein kann. Ob Kundgebung, Rave oder Blockade- wir kämpfen weiterhin gemeinsam für Klimagerechtigkeit und gegen Kreuzfahrtschiffe in Kiel und überall!

Danke an Fridays For Future Kiel für die Technik und die gute Zusammenarbeit!

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Kreuzfahrt-Protestkundgebung

Kreuzfahrtschiffe recyceln!
Kundgebung am 26.7.2020 15:30 Uhr

Trotz immer noch aktueller Corona-Gefahr soll die Kreuzfahrtsaison in Kiel wieder beginnen. Ende Juli sollen die ersten Schiffe in unseren Hafen einlaufen. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen, denn an der Luftverschmutzung in Kiel und der sich immer weiter zuspitzenden Klimakrise hat sich genauso wenig geändert wie an den miserablen Arbeitsbedingungen für das Personal an Bord. Hinzugekommen sind die Gefahren einer Ansteckung mit Covid19 und damit verbundene Quarantäne-Maßnahmen.

Im vergangenen Jahr wurde das Thema Kreuzfahrten und ihre Schattenseiten überregional zeitweise in den Mittelpunkt des Diskurses gebracht. An Pfingsten blockierten AktivistInnen der Gruppe „smash cruiseshit“ das Kreuzfahrtschiff „Zuiderdam“, wenig später demonstrierten mehrere hundert Menschen in Kiel gegen die stinkenden Blechpötte. Nicht nur in Kiel, sondern weltweit verschärften sich die Proteste gegen die Kreuzfahrtindustrie. Es gab kreative Proteste in Seattle. In Venedig demonstrierten am Pfingstwochenende mehrere Tausend Menschen und wenig später blockierten Aktivist*innen sowohl in Venedig als auch in Helsinki auslaufende Kreuzfahrtschiffe und sorgten für Verzögerungen im Betriebsablauf. Der Diskurs wurde deutlich kritischer, Titelseiten wurden gefüllt, in Talkshows wurde über Kreuzfahrten und ihre ökologischen Auswirkungen gesprochen – geändert hat sich aber seitdem nichts.

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Widerstand gegen Kreuzfahrtschiffe wächst: Blockade in Finnland

Nachdem es Pfingsten in Kiel zu einer Blockade des Kreuzfahrtschiffs „Zuiderdam“ kam, erwischte es Ende September die „Queen Elizabeth“. Das rund 300 Meter lange und für über 2000 Passagiere ausgelegte Kreuzfahrtschiff wurde in Finnland von Klimaaktivist*innen blockiert. Die TurboKlimaKampfGruppe forderte darauf hin den Rückbau der Kreuzfahrt-Terminals in Kiel. Währenddessen hält die Polizei es für nötig, die Überführung von neu gebauten Kreuzfahrtschiffen mit einem Großaufgebot vor Klimaschützer*innen zu schützen.

Blockade „Smash Cruiseshit“ in Kiel

Am letzten Mittwoch im September 2019 hatten Aktivist*innen der Gruppe Elokapina das Schiff in Helsiniki am Auslaufen Richtung St. Petersburg erheblich verzögert, indem sie in Kayaks vor dem Schiff kreuzten. Die Aktion „Smash Cruiseshit“ scheint Nachahmer*innen gefunden zu haben – oder unabhängig davon kamen Menschen auf die gleiche Idee. Der Widerstand gegen die dreckigen Pötte wächst weltweit.

Die nächste Blockade ist nur eine Frage der Zeit. Dass davon auch die Polizei ausgeht, lässt sich an der Ems beobachten: Ein Großaufgebot schützte die Überführung der „Norwegian Encore“ von Papenburg aus über die Ems. „Die Klimadebatte werde das wohl nötig machen, heißt es von der Werft.“ schreibt der NDR dazu. Exemplarisch zeigt sich daran wo die Gefahr gesehen wird: Nicht etwa in dem Erhitzen des Weltklimas, sondern in Menschen, die sich dagegen wehren. Das ist Teil des Problems.

Währenddessen schreiten die Arbeiten am Terminalneubau am Ostseekai voran, die Baukräne wurden schon abgebaut. Hier zeigt die Stadt, welche den Seehafen Kiel betreibt, wie sie mit dem kommunal ausgerufenen „Climate Emergency“ umgeht. Es werden vielleicht ein paar Fahrradwege ausgebaut oder ein neues Feuerwerk-Konzept vorgelegt, aber wenn es um große Schadstoffverursacher*innen wie die Kreuzfahrtschifffahrt geht, gibt es grünes Licht für mehr Schiffe mit mehr Verschmutzung. Ein klares Signal wäre, wenn sich die Stadt stattdessen verpflichten würde, die Kreuzfahrtanläufe zu reduzieren und endlich ein Limit für die Anzahl der Anläufe in Kiel festlegt.

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