Der TUI-Konzern wirbt mit Nachhaltigkeit. Tatsächlich zeigte die heutige Hauptversammlung der Aktionärinnen und Aktionären, dass da bei den 16 von TUI betriebenen Kreuzfahrtschiffen nicht viel hinter steht. Über die Aktien von den kritischen Aktionärinnen und Aktionären gab es zwei Redebeiträge mit entsprechenden Nachfragen. Ein Ergebnis: Es werden zwar in die neuen Schiffe Katalysatoren eingebaut, aber der verbrauchte Treibstoff ist weiterhin zu über 80% Schweröl, der Rest Marinediesel, obwohl umweltfreundlichere Alternativen zur Verfügung ständen. Die Wachstumsstrategie von TUI produziert einen wachsenden CO2-Ausstoß, kleinere Maßnahmen beim Umweltschutz können das nicht auffangen. Auf Kritik und Fragen nach den Arbeitsbedingungen an Bord der Schiffe wurde erst gar nicht reagiert, stattdessen versuchte der TUI-Vorstand einen entsprechenden Redebeitrag zu unterbrechen – gibt es hier einen wunden Punkt bei weltweit größten Tourismuskonzern?

Kritischer Redebeitrag bei TUI-Hauptversammlung
- Rede und Fragen zu Umweltzerstörungen durch Flugzeuge und Schiffe
- Rede und Fragen zu Arbeitsbedingungen auf und um Kreuzfahrtschiffe
Pressemitteilung: Kritik an TUI
Am heutigen 13.2. fand in Hannover die TUI-Aktionärsversammlung statt. Kritische Stimmen begleiteten die TUI-Erfolgsmeldungen, denn TUI machte nicht nur mehr Gewinn, sondern produzierte auch einen höheren C02-Ausstoß und bietet weiter schlechte Arbeitsbedingungen auf Kreuzfahrtschiffen. Weiterlesen
Venedig ist seit Jahren von den Kreuzfahrtschiffen bedroht. Ohne Autos gibt es dort eine Schadstoffbelastung wie an verkehrsreichen Straßen in Großstädten und Wellen- und Sogwirkung der Schiffe beschädigen die Fundamente der auf Pfählen gebauten Stadt. Venedig erstickt seit Jahren am Massentourismus, auch befördert durch die Kreuzfahrtschiffe. (
Aktivist*innen sind seit längerem unter dem Motto „No grande navi“ dagegen aktiv, im September gab es eine Blockade der Kreuzfahrtschiffe mit kleinen Booten. In Kiel hängten wir solidarisch ein Banner auf – das am gleichen Tag in Kiel liegende Kreuzfahrtschiff der AIDA ist im Hintergrund zu sehen.
Im November 2017 hieß es dann, dass in Venedig besonders große Kreuzfahrtschiffe (ab 55.000) ab 2019 nicht mehr im Hafen in der Altstadt anlegen dürfen. Allerdings ist das nur eine Absichtserklärung und es sollen neue Kreuzfahrtterminals im Hafen von Marghera (am Festland) gebaut werden – Riesenschiffe mit mehr als 96.000 Tonnen sollen dafür wieder in die Lagune einfahren dürfen (momentan ist das verboten) – so schützen die Regierenden auch diesmal wieder Profitinteressen vor der Umwelt.