Pressemitteilung: ++ Erfolgreiche Klima-Aktion im Rostocker Hafen++Aktionsbündnis kritisiert Polizeigewalt++

Klima-Aktion am Rostocker Hafen – Kreuzfahrtschiff wird am auslaufen gehindert
Rostock 18.6.23 – Gestern, am Samstag den 17.6.23, fand im Rostocker Hafen eine schwimmende Protest-Aktion für Klimagerechtigkeit statt. Rund 20 Aktivist*innen der Gruppe Smash Cruiseshit hinderten die AidaDiva zwei Stunden lang am Auslaufen und befestigten Banner an dem Kreuzfahrtschiff. Nicht nur in Paddelbooten auf dem Wasser, sondern auch mit Flugblättern am Hafen und einer Kletter-Aktion am Pier forderten sie das sofortige Ende von Kreuzfahrten.„Kreuzfahrten sind eine Umweltsünde all-inclusive: Abgase, Abwasser und Ausbeutung. Das alles sind Folgen der exklusiven Erholung an Bord. Die Unternehmen profitieren davon, während Menschen in den betroffen Gegenden der Erde unter den Klimafolgen leiden.“ – Ella Maier

Räumung
Die Aktivist*innen wurden von der Polizei aus dem Wasser und aus der Höhe geholt. Eine Kommunikation seitens der Polizei gab es quasi nicht. Die Räumung began ohne Vorwarnung. Paddelboote wurden durch die Küstenwache abgedrängt und zum Kentern gebracht. Mehrfach wurden im Wasser schwimmende Menschen von Motorbooten der Einsatzkräfte gefährdet. Die Räumung der Kletter-Aktion wurde auch auf Anfrage nicht von Umstehenden abgeschirmt, obwohl Morddrohungen aus der Menge kamen. Im weiteren Verlauf drang ein Passant zu den Aktivist*innen vor und riss einer Person grob die Vermummung herunter.

Gewahrsam
Vor Ort wurden Aktivist*innen in Gewahrsam genommen und anschließend zur Personalienfeststellung in eine Polizeiwache gebracht. In einigen Fällen wurden Beschlagnahmungsprotokolle verweigert. Auch das Recht auf einen Anruf wurde den meisten Menschen verwehrt. Nach einer Durchsuchung, bei der sich Aktivist*innen zum Teil komplett entkleiden mussten, wurden unter Zwang erkennungsdienstliche Behandlungen durchgeführt. Mindestens einem Menschen wurde dabei heftige körperliche Gewalt angetan. Die Aktivist*innen wurden mehrere Stunden lang festgehalten. Inzwischen sind alle wieder frei.

Fazit
Die Gruppe wertete die Aktion als Erfolg: Sie habe Kreuzfahrten sowie deren Klima-, Umwelt- und soziale Folgen zum Diskussionsthema gemacht – in Rostock, aber auch weit über Mecklenburg-Vorpommern hinaus. Die Konzerne müssten für diese Folgen endlich zur Verantwortung gezogen werden, so die Aktivist*innen.

In Reaktion auf das Statement des Kreuzfahrtunternehmens erklärte Robin Krämer, Sprecher*in der Gruppe SmashCruiseshit: „AIDA beteuert, bis 2050 klimaneutral werden zu wollen. Erstens ist es aussichtslos. Alles, woran gerade geforscht wird, ist weit davon entfernt, klimaneutral zu sein. Zweitens ist 2050 zu spät. Wir sind jetzt in der Klimakatastrophe.Wer weiterhin Kreuzfahrten anbietet, gefährdet mutwillig Menschenleben. Wir brauchen Reduktion, nicht Innovation. Dafür ist ein Systemwandel nötig.“ – Jakub Czarny

Kontakt für Rückfragen:

Email: smashcruiseshit@riseup.net

Telefon: Robin Krämer (Sprecher*in): +49 15218738794

Twitter: @smashcruiseshit

Website: kreuzfahrt.nirgendwo.info

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