Widerstand gegen Kreuzfahrtschiffe wächst: Blockade in Finnland

Nachdem es Pfingsten in Kiel zu einer Blockade des Kreuzfahrtschiffs „Zuiderdam“ kam, erwischte es Ende September die „Queen Elizabeth“. Das rund 300 Meter lange und für über 2000 Passagiere ausgelegte Kreuzfahrtschiff wurde in Finnland von Klimaaktivist*innen blockiert. Die TurboKlimaKampfGruppe forderte darauf hin den Rückbau der Kreuzfahrt-Terminals in Kiel. Währenddessen hält die Polizei es für nötig, die Überführung von neu gebauten Kreuzfahrtschiffen mit einem Großaufgebot vor Klimaschützer*innen zu schützen.

Blockade „Smash Cruiseshit“ in Kiel

Am letzten Mittwoch im September 2019 hatten Aktivist*innen der Gruppe Elokapina das Schiff in Helsiniki am Auslaufen Richtung St. Petersburg erheblich verzögert, indem sie in Kayaks vor dem Schiff kreuzten. Die Aktion „Smash Cruiseshit“ scheint Nachahmer*innen gefunden zu haben – oder unabhängig davon kamen Menschen auf die gleiche Idee. Der Widerstand gegen die dreckigen Pötte wächst weltweit.

Die nächste Blockade ist nur eine Frage der Zeit. Dass davon auch die Polizei ausgeht, lässt sich an der Ems beobachten: Ein Großaufgebot schützte die Überführung der „Norwegian Encore“ von Papenburg aus über die Ems. „Die Klimadebatte werde das wohl nötig machen, heißt es von der Werft.“ schreibt der NDR dazu. Exemplarisch zeigt sich daran wo die Gefahr gesehen wird: Nicht etwa in dem Erhitzen des Weltklimas, sondern in Menschen, die sich dagegen wehren. Das ist Teil des Problems.

Währenddessen schreiten die Arbeiten am Terminalneubau am Ostseekai voran, die Baukräne wurden schon abgebaut. Hier zeigt die Stadt, welche den Seehafen Kiel betreibt, wie sie mit dem kommunal ausgerufenen „Climate Emergency“ umgeht. Es werden vielleicht ein paar Fahrradwege ausgebaut oder ein neues Feuerwerk-Konzept vorgelegt, aber wenn es um große Schadstoffverursacher*innen wie die Kreuzfahrtschifffahrt geht, gibt es grünes Licht für mehr Schiffe mit mehr Verschmutzung. Ein klares Signal wäre, wenn sich die Stadt stattdessen verpflichten würde, die Kreuzfahrtanläufe zu reduzieren und endlich ein Limit für die Anzahl der Anläufe in Kiel festlegt.

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