AktivistInnen der Kampagne „Kreuzfahrtschiffe (k)entern!“ protestierten am heutigen Sonntag, 15.4. zwischen 16 und 17 Uhr am Ostseekai, während die AIDAcara angelegt hatte. Mit Flyern, einem Transparent mit der Aufschrift „Kreuzfahrtschiffe kentern – gegen Ausbeutung und Umweltzerstörung“ und mit Gesprächen machten sie PassagierInnen und PassantInnen auf die Schattenseiten der Kreuzfahrt-Industrie aufmerksam.
Mit dieser Aktion soll gezeigt werden, dass Kreuzfahrtschiffe auch in Kiel von vielen nicht willkommen sind – das wurde auch in vielen der Gespräche klar. Der Aktivist Bernd Schröder sagt dazu: „So umweltschädlich und menschenverachtend darf Urlaub nicht aussehen!“ Selbst die deutsche Lungenstiftung warnte schon vor der Teilnahme an Kreuzfahrten wegen der gesundheitlichen Schäden. An Deck ist die Schadstoffbelastung 20 mal so hoch wie auf einer schwer befahrenen Straße. Diese Schadstoffe belasten auch die BürgerInnen von Kiel. Dazu kommt, dass Kreuzfahrtschiffe den Stromverbrauch einer kleinen Stadt haben und durch ihren hohen CO2- und Rußpartikel-Ausstoß den Klimawandel vorantreiben.
In Kiel legen immer mehr und größere Schiffe an. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der KreuzfahrtpassagierInnen mehr als verdoppelt. Allein in Kiel gingen 2016 knapp eine halbe Millionen Menschen von oder an Bord. „Mit den rauchenden Pötten kommt auch die Ausbeutung von Mensch und Natur, zum Beispiel sind die Arbeitsbedingungen oft miserabel und wenige Euro Stundenlohn sind in den unteren Decks üblich bei Arbeitszeiten von 72 Stunden die Woche.“ kritisiert Paula Lange auch die Arbeitsbedingungen an Bord.
Um dagegen vor zu gehen starteten AktivistInnen im Frühjahr 2018 die Kampagne „Kreuzfahrtschiffe (k)entern“. Bei der letzten Aktion wurde Kritik an Umweltschäden und Arbeitsbedingungen in die TUI-Hauptversammlung getragen um dort die Mitverantwortung des größten Tourismus-Konzerns zu thematisieren, der 16 Kreuzfahrtschiffe betreibt. Auch in anderen Städten gibt es Widerstand gegen Kreuzfahrtschiffe. In Venedig (Italien) ist es sogar gelungen, die Schiffe aus der Innenstadt zu vertreiben. Dort hatte der Wellengang der Schiffe die Fundamente der Stadt massiv beschädigt.
Am 19.04. um 19 Uhr findet in der Friedenswerkstatt (Exerzierplatz 34) ein offenes Treffen der Kampagne gegen Kreuzfahrtschiffe statt.
Paula Lange ist für Rückfragen erreichbar unter: 01772381615.