Nachhaltige Kreuzfahrten in Kiel?

  Auch die Stadt Kiel hat erkannt, dass die Luftverschmutzung auch durch die Kreuzfahrten ein Problem ist und unterschrieb am heutigen Donnerstag, 26.4.2018 eine Absichtserklärung mit der Costa-Gruppe, zu der AIDA gehört. Geplant ist eine Landstromanlage am Ostseekai und die Nutzung des emissionsärmeren Flüssiggas während der Hafenliegezeiten. Von den Kosten soll 70% das Land Schleswig-Holstein tragen, der Strom soll von der Erneuerbaren Energien Umlage befreit werden.

An dieser Stelle wird also wieder einmal die Kreuzfahrtbranche massiv mit Steuergeldern subventioniert. Nicht etwa die Reedereien müssen die zusätzlichen Kosten für die Umweltschutzmaßnahmen tragen, die durch ihre Abgase notwendig werden, sondern sie werden umgelegt auf alle und die Kreuzfahrtunternehmen machen Gewinne. Die Ausbeutung der Hafenstädte geht also an dieser Stelle weiter – nur unter grünem Vorzeichen.

Da zeitgleich der Neubau eines weiteren Terminals in Kiel geplant ist und immer mehr und größere Kreuzfahrtschiffe anlegen sollen, ist auch zweifelhaft ob die Emissionen insgesamt überhaupt zurück gehen würden, selbst wenn die Ankündigungen alle umgesetzt würden. Denn auf offener See darf weiterhin mit dreckigem Treibstoff gefahren werden und auch der Strom müsste erst einmal sauber produziert werden.

Deshalb wird es morgen ab 17 Uhr, wenn die neue „Mein Schiff 1“ das erste Mal in Kiel liegt auch eine weitere Flyer-Verteilaktion am Ostseekai geben. Interessierte sind herzlich willkommen.

Update mit dem Aktionsbericht vom Flyer verteilen:

Heute am 27. April hatte eins von den 168 Kreuzfahrtschiffen, die in diesem Sommer  Kiel anlaufen wollen, am Ostseekai festgemacht. Wir haben uns mit Flyern und einem Tansparent unter dem Motto: „Kreuzfahrtschiffe kentern“ zur Anreisezeit der Passagiere vor dem Terminal postiert, um gegen Luftverschmutzung, Ausbeutung und unterirdische Arbeitsbedingungen der Arbeiter*innen an Bord dieser schwimmenden Dreckschleudern zu protestieren.
Von Kieler Passant*innen begrüßt und bestätigt, von Passagieren weitgehend gemieden, von Reiseveranstalter*innen bedrängt und von Cops belästigt hatten wir eine Menge Spaß, und werden diese oder ähnliche Aktionen bald wiederholen.

Für eine Welt ohne Profitgier und Umweltzerstörung!

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